Verachtenswert, oder etwa nicht? Eigentlich mag sie niemand. Niemand mag schwache Menschen. Schwache Menschen sind so arm dran, dass wir nicht eimal eine ordentliche Portion leidenschaftsbeladenen Hass und nur ganz selten ein bisschen Wut abbekommen, sondern höchstes die schlimmste Form von Verachtung - wir sind von ihnen gelangweilt.
Wir sind gelangweilt von ihrer ewigen emotionalen Instabilität, davon, dass sie ihr Liebesleben nie in den Griff kriegen und zum dritten Mal mit dem Kumpel rumknutschen, der heimlich in sie verliebt ist, und uns dann zum fünften Mal bei einem Glas Rooibostee davon erzählen.
Wir sind gelangweilt davon, dass sie alles tun, um den Frieden zu wahren, auch wenn es bedeutet, sich von einem Ed Hardy-Träger bei irgendeiner beschissenen Hausparty öffentlich beleidigen zu lassen und seinen ohnehin schon amöbenartig-weichen Standpunkt fallen zu lassen, nur weil der Klügere ja nachgibt.
Wir sind gelangweilt von ihren traurigen Smileys und "ich bin so krank"- Meldungen in unserem Facebook-Feed.
Wir sind gelangweilt, weil sie sich selbst so wichtig nehmen, dass sie uns ein halbes Jahr lang immer noch nach dem dritten Glas Whiskey was wegen ihrer acht Monate zurückliegenden Trennung vorheulen.
Wir sind gelangweilt von ihren hoffnungslosen Seufzern, wenn sie uns von ihren verhassten Jobs erzählen.
Wir sind gelangweilt von ihrem Selbsthass, ihren Selbstzweifeln, ihren Selbstverletzungen und überhaupt von ihnen selbst selbst selbst.
Wir möchten sie bei den weichlichen, blassen Schultern packen und sie schütteln, bis ihnen alle Tränen aus den Äuglein ausgetropft sind. Wir möchten sagen: "Hör auf zu jammern, wenn du ein Problem mit deinem Leben hast, dann denk darüber nach, wie du es lösen willst. Lern neue Männer kennen; steh zu dir selbst; nimm ne Aspirin und geh ins Bett; sprich mit dem Chef und wenn die quälenden Selbstzweifel kommen, dann gib deinem Kopf mal Futter, denn meistens kommen solche Gedanken, wenn man sonst nichts zu denken hat.
Das alles möchten wir sagen. Aber eigentlich können wir es auch lassen. Wir ändern sowieso nichts an den anderen Menschen. Das wissen wir, aber wir sagen es ihnen trotzdem. Denn der einzige Moment, in dem sie uns nicht langweilen, ist der Moment in dem sie uns das Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit bestätigen, darin dass unser Rat irgendwo gebraucht wird.
So sind wir: Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, uns selbst zu bauchpinseln und unseren Egoismus zu befriedigen. Das ist ganz schön vorhersehbar, und darin auch wieder langweilig, und das wissen wir. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum wir mit ihnen befreundet bleiben, mit ihnen Rooibostee und Whiskey trinken, ihre Facebook-Beiträge kommentieren und mit ihnen zusammen böse aus der Ecke den Ed Hardy-Typen angucken. Am Ende sind wir damit zufrieden, dass wir von ihnen gelangweilt sein können.
P.S. Ich bin kein Misanthrop, nur nicht so blendend gelaunt, heute.
Wir sind gelangweilt von ihrer ewigen emotionalen Instabilität, davon, dass sie ihr Liebesleben nie in den Griff kriegen und zum dritten Mal mit dem Kumpel rumknutschen, der heimlich in sie verliebt ist, und uns dann zum fünften Mal bei einem Glas Rooibostee davon erzählen.
Wir sind gelangweilt davon, dass sie alles tun, um den Frieden zu wahren, auch wenn es bedeutet, sich von einem Ed Hardy-Träger bei irgendeiner beschissenen Hausparty öffentlich beleidigen zu lassen und seinen ohnehin schon amöbenartig-weichen Standpunkt fallen zu lassen, nur weil der Klügere ja nachgibt.
Wir sind gelangweilt von ihren traurigen Smileys und "ich bin so krank"- Meldungen in unserem Facebook-Feed.
Wir sind gelangweilt, weil sie sich selbst so wichtig nehmen, dass sie uns ein halbes Jahr lang immer noch nach dem dritten Glas Whiskey was wegen ihrer acht Monate zurückliegenden Trennung vorheulen.
Wir sind gelangweilt von ihren hoffnungslosen Seufzern, wenn sie uns von ihren verhassten Jobs erzählen.
Wir sind gelangweilt von ihrem Selbsthass, ihren Selbstzweifeln, ihren Selbstverletzungen und überhaupt von ihnen selbst selbst selbst.
Wir möchten sie bei den weichlichen, blassen Schultern packen und sie schütteln, bis ihnen alle Tränen aus den Äuglein ausgetropft sind. Wir möchten sagen: "Hör auf zu jammern, wenn du ein Problem mit deinem Leben hast, dann denk darüber nach, wie du es lösen willst. Lern neue Männer kennen; steh zu dir selbst; nimm ne Aspirin und geh ins Bett; sprich mit dem Chef und wenn die quälenden Selbstzweifel kommen, dann gib deinem Kopf mal Futter, denn meistens kommen solche Gedanken, wenn man sonst nichts zu denken hat.
Das alles möchten wir sagen. Aber eigentlich können wir es auch lassen. Wir ändern sowieso nichts an den anderen Menschen. Das wissen wir, aber wir sagen es ihnen trotzdem. Denn der einzige Moment, in dem sie uns nicht langweilen, ist der Moment in dem sie uns das Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit bestätigen, darin dass unser Rat irgendwo gebraucht wird.
So sind wir: Immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, uns selbst zu bauchpinseln und unseren Egoismus zu befriedigen. Das ist ganz schön vorhersehbar, und darin auch wieder langweilig, und das wissen wir. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum wir mit ihnen befreundet bleiben, mit ihnen Rooibostee und Whiskey trinken, ihre Facebook-Beiträge kommentieren und mit ihnen zusammen böse aus der Ecke den Ed Hardy-Typen angucken. Am Ende sind wir damit zufrieden, dass wir von ihnen gelangweilt sein können.
P.S. Ich bin kein Misanthrop, nur nicht so blendend gelaunt, heute.
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