Samstag, 10. November 2012

Altes - Road Trip





Einen wunderschönen Morgen/Tag/Abend! Es wird Zeit für ein weiteres Bild:

Road Trip

Das Bild... 
hat keine versteckte tiefere Bedeutung. Zumindest von meiner Seite aus nicht. Es ist wirklich nur da, um das Auge zu erfreuen, und weil ich bei diesem Post irgendwann erwähnt habe, dass ich auch Sonnenuntergänge male (obwohl das hier eher ein Sonnenaufgang ist).



Dienstag, 6. November 2012

Altes - Violin

Hi,

ich lebe noch, ich habe nur eine Weile lang nichts mehr hier gemacht und zwar aus drei Gründen:

1. Ich arbeite gerade das erste Mal im Leben so richtig Vollzeit und musste mich erst ein Paar Wochen lang daran gewöhnen.

2. Ich habe mir gerade ein anderes kleines privates Projekt vorgenommen, auf das ich hinarbeite, da bleibt das Blog ein wenig auf der Strecke.

3. Leute haben mich abgelenkt.

Egal, ich habe in den letzten Paar Wochen meine Zeit jedenfalls nicht komplett verschwendet, sondern eine Menge neuer Bilder angefangen und ein Paar davon sogar beendet. Und ich habe es endlich geschafft, ein Paar alte und sehr große Werke zu digitalisieren. Hier ist schon einmal das erste davon.
Violin
In meinem Herzen ist viel Platz für Streichinstrumente. Irgendwas an ihnen ist ehrlich und unverfälscht, zugegeben, fast hysterisch. Es sind Instrumente der Extreme: Von ihnen können die schönsten, sowie in den falschen Händen die schrecklichsten Töne ausgehen, die man im Leben jemals gehört hat. Zu Erhabenem und Grausamen fähig zu sein macht sie menschlich, so menschlich, dass sie, bestehend aus Holz und Draht, menschlicher sind, als echte Menschen aus Fleisch und Knochen.

Oder als der Roboterteufel aus Metall



Mittwoch, 29. August 2012

neues Altes - Homo Faber

Ich bin gewissermaßen aus dem Sommerloch von Nordsee und Videospielen zurück. Ich zeichne schon seit Ewigkeiten an größeren Projekten, die noch weit davon entfernt sind, fertig zu sein. Egal, kommen wir nun zu einem völlig anderen Bild. Ich hatte plötzlic Lust diese kleine Arbeit mit dem Hauch einer Kollage heute mal zu beenden. Und das nachdem sie erst fünf Jahre lang bei mir rumlag. Würde ich sowas beruflich machen, würde ich sicher jede Deadline glorreich meistern...

Homo Faber

Montag, 16. Juli 2012

Aliens Volume 2 - Bullshit edition

So, meine Bachelorarbeit ist abgegeben, die Prüfungen sind bald vorbei. Meine Zeit an der Uni ist bald (vorerst?) zuende und ich dachte, dass ich hier daher endlich mal etwas Sinnvolles und Kreatives tun würde und ein neues Werk posten würde. Naja, nachdem ich endlich mit einem sinnlosen Schriftstück fertig bin, dass eh nur von 0,5 Menschen gelesen werden wird. Doch anstatt meine aufrichtigen Gedanken und Gefühle offen mit einem neuen Bild zu zeigen, muss ich mich in diesem Post doch nur wieder hinter aggressivem, polemischem Geschreibsel verstecken. Und zwar wegen der Uni. Was soll ich sagen, die Uni bringt mich dazu, hier wieder als ein wütender und verbitterter Mensch aufzutreten. Fick die Uni, wie man so schön sagt.

Nicht nur, dass die Uniabteilung an der ich studiere, voller Baldrentner mit verstaubten didaktischen Methoden und überholten Informationen ist. Nicht nur, dass ich die vernünftigen Menschen unter den Lehrkräften, die ich tatsächlich auch für Menschen und nicht für Aliens halte, an einer Hand abzählen kann. Nein: Alte, Katzenoma-Dozentinnen, die die Studenten als "Kinderchen" bezeichnen; Midlife-Crisis-Motorrad-Professoren, die stolz sind, Studenten durchfallen zu lassen; peinliche Schweißfleck-Eunuchen, die Studentenpärchen nach ihren Beziehungen fragen - das sind halt noch alles Dinge zwischen Realsatire und Ärgernis. Darüber lästert man bestenfalls im Aufzug und regt sich schlimmstenfalls rauchend auf. Und was wäre ein Studium ohne solche mehr oder weniger harmlose "Schrulligkeiten"? Dann hätte es doch keine Würze... (Oder meine Toleranz gegenüber diesen ganzen Intellektuellen-Parodien hat sich zu einem leichten Masochismus entwickelt...)

Wie auch immer, ich will sagen, dass die vielen vielen unangenehmen Gestalten und Vorfälle an meiner Uniabteilung noch harmlos sind im Vergleich zu dem Grad der Bösartigkeit, die ich dieses Semester erlebt hab. Ich spreche hier von einem ganz besonderen Exemplar einer Lehrkraft. Der Einfachheit halber nennen wir dieses Alien, dass sich die Haut eines kleinen dicken alten Mannes übergezogen hat, Prof. Waldefried Hetz.

Prof. Hetz leitet in seinem letzten Jahr vor der Rente ein Seminar, in dem er zwar mit uns, den Studenten, (zum Thema Europa) arbeiten soll. Dabei nutzt er aber gern ein Drittel bis eine Hälfte der Unterrichtszeit dazu, vor den jungen und vermeintlich leicht beeinflussbaren Studenten Hasspredigten zu halten. Ich dramatisiere über? Keinesfalls. Um die Bösartigkeit von Prof. Hetz zu verdeutlichen, dürfte es genügen, seine Aussagen aus diversen Seminaren zu zitieren (zu denen ich leider gegengen bin, anstatt einfach zu schlafen).

Prof. Hetz hat eher eine konservative Sicht der Dinge. Vor allem glaubt er nicht an die Natürlichkeit oder auch nur die gleichberechtigte Stellung von Homosexualität gegenüber Heterosexualität. Indirektes Zitat:

"...wir mussten früher in der Schule unbedingt ein bis zwei Gedichte rezitieren. Mein Sohn dagegen muss das nicht. Dafür hat er Sexualkundeunterricht. Er ist gerade zwölf Jahre alt und ist dafür schon gefragt worden, ob er homosexuelle Erfahrungen gemacht hat. Ihm wird also erzählt, dass das etwas Natürliches ist, das müssen Sie sich mal vorstellen... Ich habe in der Schule protestiert, doch das gehört jetzt zum Lehrplan, haben sie gesagt... Wenn Sie sich über das antike Griechenland belesen, dann werden Sie feststellen, dass genau diese Denkweise zum Untergang dieser Kultur geführt hat. Und das wird früher oder auch später zum Untergang der europäischen Zivilisation führen."

Prof. Hetz scheint aber nicht nur an die Überlegenheit von heterosexuellen Menschen zu glauben, und mit Unwissen über die Aufspaltung und den Untergang des antiken Griechenlands zu glänzen. Sondern scheint er auch von der Überlegenheit einiger indoeuropäischer Ethnien (vorzugsweise derjenigen mit der helleren Haut) gegenüber anderen überzeugt zu sein. Indirekte Zitate:

"...Die Basken und die Georgier sind einigen Theorien zufolge verwandte Volksgruppen. Sie sind eher den Arabern näher als den Europäern."


"...ja, der baskische Terror ist eine ganz furchtbare Sache. Das habe ich selbst miterlebt. Was soll ich sagen, diese Neigung zum Terrorismus ist..." direktes Zitat: "...keine europäische Mentalität."

Ich frage mich auf welche raffinierte Weise Prof. Hetz es eigentlich zur Habilitation gebracht hat, ohne jemals von der RAF oder IRA gehört zu haben. Er scheint bei sich zuhause wohl auch kein Radio, Fernsehen oder Internet zu empfangen, denn anderweitig kann ich es mir nicht erklären, wie er noch nie von Anders Breivik oder Beate Zschäpe gehört oder ein Bild von diesen Menschen gesehen hat. Aber davon mal abgesehen, Prof. Hetz ist halt einfach ein großer Fan von Europa. Indirektes Zitat:

"Das Konzept Europäische Union ist meiner Meinung nach der Höhepunkt menschlicher Kultur und Zivilisation."

Ja... Prof. Hetz ist wirklich ein großer Fan von Europa und auch der EU, die Art Fan, die neben einem sein T-Shirt auszieht und seinen verschwitzten Körper, in dem Versuch eine Moshpit zu starten, immer wieder gegen einen schmeißt, und einen dabei auch noch mit Bier übergießt. Doch sogar was sein geliebtes Europa angeht ist er wählerisch. So gibt es in EU-Ländern, seiner Meinung nach, noch einige minderwertige Bevölkerungsgruppen. Indirektes Zitat:

"Ich hatte immer Angst, nach Rumänien zu verreisen. Doch nun war ich da und es war doch ganz gut. Wissen Sie ein Kollege hat mir erzählt, dass ihm in kürzester Zeit ein ganzes Auto auseinander genommen wurde." direktes Zitat: "Gut, aber das sind Zigeuner. Das ist ja eine andere Rasse..."

...und muss ich es an dieser Stelle noch weitere Beispiele für den unglaublichen Bullshit dieses Mannes bringen? Ja, das letzte ist wirklich ein direktes Zitat. Reicht dieser Eindruck von Prof. Hetz nun, um zu verstehen, warum ich überzeugt bin, dass seine Bösartigkeit nicht ansatzweise von den anderen Gestalten der genannten Uniabteilung übertroffen werden kann? Er ist eine ganz andere Liga von Alien. Mein Hass auf ihn fühlt sich auch fast schon an wie ein Parasit, der in meinen Innereien wühlt und irgendwann durch meinen Brustkorb nach Außen herausbrechen wird. ***Achtung, Bierkutscher-Wortschatz!*** Prof. Hetz ist einfach der schlimmste bigotte, heuchlerische, selbstverliebte, arrogante, homophobe, rassistische, schleimerische, egozentrische, hetzerische, xenophobe kleine psychisch gestörte Wichser, dem ich jemals begegnet bin. Und ich warte nur auf den Tag, an dem ich ihm zufällig auf der Straße begegne, um ihm das alles ins Gesicht sagen zu können.

Samstag, 9. Juni 2012

Schmeiß die Zyniker aus dem Fenster

Ich lebe in einer Stadt, die sich selbst auf eine fast so ätzende Weise für hip hält wie Berlin. Im Grunde ist Leipzig quasi Berlin in klein - mit all seinen Hundehaufen, Graffiti und DDR-Gebäuden und voll von Leuten mit - sagen wir mal überdurchschnittlicher Intelligenz - die sich für hippe Zyniker halten.

Und an alle solchen Individuen, die übrigens wieder im weltweiten Vergleich eine wirklich sehr priviligierte Position einnehmen (ihr wisst schon: weiß, meistens männlich, Bürger eines wirtschaftlich vergleichsweise starken europäischen Landes, Mitglieder der "bildungsnahen Schichten", deren beide Eltern noch friedlich in einer grünen Kleinstadt leben und ihnen bei Gelegenheit Hackbraten servieren) soll sich mein Text richten.

Zunächst ein Paar Worte zum Zynismus selbst. Zynismus ist eine Lebenshaltung, die aus der  antiken griechischen philosophischen Schule des Kynismus entstanden ist. Die Philosophie der Kyniker strebte danach, den Menschen von materiellen Bedürfnissen zu befreien und sein Leben möglichst in einem Naturzustand ohne Ansprüche zu leben, sehr ähnlich der Philosophie der Stoá also. Der prominenteste Vertreter der Kyniker ist Diogenes von Sinope, der Philosoph aus der Tonne. Er hat den Kynismus begründet, da er durch seine Lebensweise als Bettler oft als Hund (Kyon) bezeichnet wurde. Vereinfach gesagt kritisierte Diogenes die Vorherrschaft der Kultur über die Natur. Und erklärte die natürlichen Triebe des Menschen als priviligiert gegenüber den Errungenschaften der Kultur (die im europäischen Raum traditionell einen höheren Stellenwert hat als Natur). Ausgehend aus diesen Prämissen, ist es verständlich, wie der heutige Begriff Zynismus sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Aus der Negation der Kultur (die ja der einzige Träger von moralischen Lehren und Werten sein kann) wird eine Negation von moralischen und kulturellen Werten selbt. Wie der Zyniker der Kultur ihren Wert aberkennt, so betrachtet er auch die moralischen Werte dieser Kultur als nichtig.

So, und wenn man etwas als nichtig erachtet, ist die beste und effektivste Art das zu zeigen, es zu verspotten. An dieser Stelle vermischt sich dann der Zynismus mit dem Sarkasmus und kommt in eine Grauzone, in der es schwer wird, diese Konzepte zu unterscheiden. Und an dieser Stelle wird es auch für den Laien schwer, den echten Zyniker von einem gewöhnlichen, spottenden Arschloch zu unterscheiden. Besonders dann, wenn das Arschloch sich auch noch selbst als Zyniker bezeichnet.

Es ist fast wie mit dem Wort Theorie. Im wissenschaftlichen Diskurs ist es ein völlig anderer Begriff als aus dem Mund der Laien. Während "Theorie" in den Naturwissenschaften ein Realitätsmodell ist, das auf objektiv bewiesenen Tatsachen aufbaut und die derzeit beste Erklärung eines Naturphänomens liefert, ist sie in der Alltagssprache mit "Hypothese" gleichzusetzen. (Was einige Evolutionstheorie-verneinende Idioten dazu bringt, zu argumentieren, dass die Evolution ja auch nur eine Theorie im Sinne von Hypothese sei, aber das ist ein anderes Thema...).

Der selbsternannte hippe Zyniker schmückt sich in den allermeisten Fällen mit zu großen Worten und ist auch nichts weiter als ein miesepetriger kleiner Pessimist. Er spottet am liebsten über etwas, woran andere glauben und worin sie einen Wert sehen, je nach dem was gerade im Trend ist (Musikrichtungen, Kunst, Literatur, Filme, Umweltschutzverhandlungen, Studentenproteste, Proteste gegen Atomkraft  oder Internetzensur...) hält sich womöglich sogar für intellektuell, weil er keinen Fernseher hat und auf jeden Fall - ja auf jeden Fall - macht er es sich lieber in seinem Flohmarkt-Sessel in seiner Leipziger Altbauwohnung bequem, als an irgendeiner Art von Aktionismus teilzunehmen. Der selbsternannte Zyniker glaubt an nichts. Und er glaub auch nicht, dass irgendetwas das Nichts ändern kann. Selbst Marxisten sind da etwas optimistischer - sie mögen auch nicht an irgendwelchen Aktionismus glauben, solange ein kapitalistisches System besteht - aber sie liefern mit dem Sozialismus wenigstens einen Alternativvorschlag, während der selbsternannte Zyniker weiter in seinem Sessel sitzt und Club Mate trinkt.

Der selbsternannte Zyniker ist stolz auf seinen Zynismus und sucht immer wieder Wege, sich selbst in all seiner Herrlichkeit darzustellen, wie ein Pfau - ein rabenschwarzer Pfau. Was der selbsternannte Zyniker allerdings nicht merkt, ist dass er nur ein gewöhnlicher gerupfter und getretener Pfau ist - ein enttäuschter Idealist, ein erschöpfter Poet, ein genervter Künstler, und dass diejenigen, gegen die er spottet - die wahren Zyniker sind.

Echter Zynismus würde auch den selbsternannten Zyniker zum Weinen bringen. Denn während dieser gerade deshalb spottet, weil er noch genug Moralempfinden besitzt, um etwas als richtig oder falsch zu bewerten (und das Falsche zu verspotten), stehen echte Zyniker ganz und gar jenseits von Moral. Echte Zyniker sind Amoralisten, die längst nicht mehr ein Leben im Naturzustand anstreben, sondern nach dem größtmöglichen Vorteil für sich selbst. In Form von Macht, Geld oder Prominenz.

Beispiele gefällig? 

RTL zum Beispiel ist eine Ansammlung von widerlichen Amoralisten, die Menschen von unterdurchschnittlicher Intelligenz oder solche, die am Rande zur geistigen Behinderung stehen, mit Knebelverträgen dazu zwingt, sich vor der Kamera in diversen Dokusoaps und Talkshows zu erniedrigen. Grundgesetz Artikel 1, Abastz 1? Ach nöööö...

Der Präsident meines Heimatlandes ist ein zynischer Hund, dem nichts - nicht einmal die russische Verfassung - heilig ist, der Journalisten umbringen lässt, die Verfassung ändern lässt um an der Macht zu bleiben, und die Menschen in Russland und im Westen schamlos belügt. Und wo wir schon dabei sind, dann vergessen wir auch Mahmud Ahmadinedschad und Kim Jong-un nicht.

Und natürlich dürfen hier die römisch-katholische und die russich-orthodoxe Kirche nicht fehlen (ich hab hier mal die zwei schlimmsten herausgegriffen). Die römisch-katholische, die - so reich wie sie ist - anscheinend arme Menschen - besonders die in Afrika - hasst und am besten durch AIDS ausradiert sehen möchte (oder warum wettert der Papst so gegen Kondome?). Und die russsich-orthodoxe Kirche, die - nicht weniger wohlhabend, da komplett von der russischen Regierung aufgekauft - sich am besten ein Portrait von Wladimir Putin statt eines Kreuzes um den Hals hängen sollte und es währenddessen trotzdem weiterhin wagt, als moralische Instanz aufzutreten.

Und wer möchte, noch ein fiktives Beispiel: Der Comedian aus dem Watchmen-Comic bzw. -Film ist das perfekte Beispiel eines echten amoralischen Zynikers. Ja, selbsternannte Zyniker, ich möchte mal sehen, wie ihr eine schwangere Frau erschießt und einen Vietnamesen lebendig anzündet, bevor ihr das Z-Wort auch nur in den Mund nehmt, um euch selbst damit zu "schmücken".

Ich hoffe, es ist jetzt etwas klarer, woher meine Abneigung gegenüber selbsternannten Zynikern kommt. Ich weiß, dass wir alle, wir, die Kreativen und die Denkenden alle leichter zu verletzen sind, dass wir alle spotten müssen, um uns selbst zu schützen (ich spotte auch, wie man weiß, und ich habe nie etwas anderes behauptet). Doch an dem Punkt, wenn diese Rolle plötzlich zu unserer Persönlichkeit wird, haben wir den Sinn unseres Denkens, unseres Moralempfindens irgendwie verfehlt. Verbitterung ist nicht cool. Und die verbittert-Masche ist für halbwegs intelligente Menschen leicht zu durchschauen. Und ich persönlich kann diese Rolle überhaupt nicht verstehen. Mir fällt es schwer, mich von Frustration und Verbitterung loszulösen und nicht vorzeitig zu einer selbsternannt zynischen, alten Frau zu werden. Wie kann es dann sein, dass jemand diese Rolle freiwillig annimmt?

Daher möchte ich sagen: Der hippe selbsternannte Zyniker kann so viel aus seinem Flohmarkt-Sessel über die Welt schimpfen, wie er will, er wird mir seine persönliche Schwäche, aus der heraus er seine Frustration nicht überwinden kann, niemals als cool verkaufen können. Nein, er wird in mir viel eher immer das Bedürfnis wecken, ihn mitsamt seinem Sessel aus dem Fenster zu schmeißen, am besten geradewegs in eine vorbeiziehende Studentendemo.

Freitag, 8. Juni 2012

Neues - Fidelity

Die Nacktheit in meinen Werken nimmt irgendwie zu...

Naja, auch egal. Als ob das noch jemanden schocken würde... (was es keinesfalls soll).
Fidelity
 Ich mag Kunst. Man kann so vieles damit erzählen, ohne irgendwas zu erzählen.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Altes - Phantasm

..................................................................................................................................................................
..........................................................der einzige Grund, warum ich mal wieder ein altes Bild hochlade, ist, dass ich mich vor der Bachelorarbeit drücken will. Ich finde im Moment auch die Fliegen, die zufällig in meiner Wohnung vorbeischnallen interessanter als das Unizeug...
Phantasm
Ich hatte im Jahr 2006 eine romantische Periode (stark beeinflusst von der Musik, die ich damals gehört hab, hauptsächlich von Samsas Traum(s) "Tineoidea" und "Utopia"). Ich sehne mich wieder nach einer Zeit zurück, in der meine Bilder wieder weniger bizarr sind. Ich hab große Lust, wieder was ästhetisches zu zeichnen.

Wie auch immer, ich bin sehr mit der technischen Umsetzung des Bildes zufrieden (zumindest für die damalige Zeit), allerdings ist das Charakterdesign noch sehr von meiner Manga-Zeit beeinflusst, was das Bild für mich irgendwo auch ruiniert (*Hipstermodus an* Manga ist einfach zu Mainstream *Hipstermodus aus*)

Montag, 28. Mai 2012

Warum eigentlich kosmischer Staub?

(Dieser Post ist eine Darstellung meiner persönlichen Glaubensposition im Bezug auf Übernatürliches, ein Leben nach dem Tod, das Universum und den ganzen Rest. Ich benutze den indikativen und nicht die konjunktiven Modus, weil ich diese Welterklärung am plausibelsten finde. Sollte jemand eine andere Position zu Übernatürlichem, einem Leben nach dem Tod oder Gott haben, dann solle er bitte bedenken, dass ich nicht behaupte, absolute Wahrheiten auszusprechen, sondern nur die Position, die die derzeit beste Erklärung der Realität bietet, vertrete.)


Dieser Post mag vielleicht ein Jahr zu spät kommen, aber besser spät als nie, nicht wahr?

Ich habe keine Ahnung, welche demographischen Gruppen sich mein kleines Blog angucken, ich gehe aber davon aus, dass die meisten doch in einem ähnlichen Alter und von einem ähnlichen Bildungsstand wie ich sein werden. (Wohl weil ich die meisten meiner Leser persönlich kennen werde).

Und ich gehe einfach mal davon aus, dass der Glaube an die Urknalltheorie als Entstehungsquelle des Universums in Deutschland recht weit verbreitet und akzeptiert ist.


Achtung! Es folgt eine vereinfachte Darstellung von wissenschaftlichen Tatsachen:

Jedenfalls: Die Erde besteht aus den im Periodensystem aufgeführten chemischen Elementen. Beim Urknall, also dem Ursprung des Universums, entstanden zunächst nur drei davon: Wasserstoff, Helium und Spuren von Lithium. Alle anderen Elemente, deren Atomkerne schwerer als die von Wasserstoff sind, mussten zunächst durch Kernfusionen von Atomkernen entstehen. Kernfusionen finden in Sternen statt, was dafür sorgt, dass diese überhaupt Energie abgeben können. Jeder Stern hat einen Lebenszyklus: Aus sich verdichtenden kosmischen Gaswolken formt sich ein junger Stern. In dieser Lebensphase entstehen darin leichte Elemente, dann wird er zu einem Riesenstern und es entstehen darin immer schwerere Elemente entlang des Periodensystems bis hin zum Eisen. Nach dem Kollaps des Sterns – in einer Supernova, wenn er genug Masse hat – entstehen die Elemente, die schwerer als Eisen sind. Und nach einer Supernova bleiben nur die bekannten Gas- und Staubwolken übrig, die die Elemente enthalten, aus denen Kometen, Asteroiden, Planeten und neue Sterne entstehen können. Und diese Sterne werden, wenn sie in einer Supernova explodieren, dann wiederum alle Planeten um sich herum verschlingen und Wolken von kosmischem Staub hinterlassen.

Vereinfachte Darstellung von wissenschaftlichen Tatsachen - Ende.

Die Sonne wird in ca. 5 Milliarden Jahren ebenfalls kollabieren, so sagt man. Doch bis dahin beziehen wir von ihr die Energie, die wir unbedingt als eine der Grundvoraussetzungen für unsere Existenz brauchen. Auf einem Planeten, der aus kosmischem Staub geformt wurde. Alle Elemente, alle Rohstoffe, alle verarbeiteten Stoffe alle organischen Stoffe, alle Zellen von lebendigen Organismen lassen sich auf kosmischen Staub von explodierten Sternen zurückführen: Unser Planet mit Flüssen und Bergen, mit Müllkippen und Vulkanasche, die einst bloße Kernfusionen im Inneren von Sternen waren, mit dem Machu Picchu, und den Pariser Katakomben, die einmal in dem unvorstellbar kalten, sauerstoffleeren Raum irgendwo zwischen Kometen und Asteroidenschauern vor sich hingeschwebt sind, mit Mahatma Gandhi und Dschinghis Khan, den Beatles und dem Papst; mit Genen, die aus Materie bestehen und Memen, die immaterielle Produkte von unseren materiellen Gehirnen sind. Unsere "ichs" sind im Grunde nur Atome und chemische Reaktionen..?

Das ungefähre Alter des Universums ist 13,8 Milliarden Jahre, das Alter der Erde ist c.a. 4 Milliarden Jahre, die ersten Sterne entstanden bereits eine Milliarde Jahre nach dem Urknall und haben eine Lebenszeit von mehreren Milliarden Jahren. Menschenähnliche Wesen dagegen (Gattung Homo) gibt es erst seit ca. 2,5 Millionen Jahren, den Homo Sapiens, seit ca. 200.000 Jahren. Das sind 0,00005 von 4 Milliarden = 0,005 % der Zeit, die die Erde existiert. Und wir reden hier von der Existenz des modernen Menschen, noch nicht von der Existenz irgendwelcher Menschenkulturen, denn deren erste Nachweise gehen etwa 40.000 Jahre zurück. Wir sehen also: Nicht nur die Dauer eines einzelnen menschlichen Lebens, sondern auch die gesamte Menschheitsgeschichte, die es schon gegeben hat, und die es noch geben wird, ist ein unbedeutender Funke von Leben auf einem verlorenen Planeten neben einem kleinen Stern in einem Universum, dessen Grenzen oder Ursprung unbekannt sind und vielleicht niemals eindeutig bekannt sein werden, wo jeder einzelne von den unzähligen Sternen, die Gesamtheit unserer Existenz mit Leichtigkeit überlebt bzw. überleben wird. Na wenn das einen nicht mit Selbstbewusstsein füllt..?


Milliarden von Sternen sind um das tausendfache größer als die Sonne, und sie sind alle ein Teil der Milchstraße, die wiederum nur eine von unzähligen Galaxien in einem von [ich habe wirklich keine Vorstellung von wie vielen] Galaxiehaufen ist. Nicht nur hat die Dauer unseres Lebens keine Bedeutung, auch unsere Größe ist im richtigen Verhältnis nicht nur nicht bedeutend, sondern quasi nicht existent. (Ich weiß, dass das keine neuen und revolutionären Konzepte sind, trotzdem möchte ich daran erinnern, da wir die relative Größe unserer Existenz oftmals vergessen) Für uns ist unser Leben, das heißt die Lebensperiode unseres Gehirns, eine ganze Ewigkeit, weil wir keine Existenz davor und darüber hinaus erfahren können, doch aus der richtigen zeitlichen und räumlichen Perspektive betrachtet sind wir nicht einmal eine vorübergehende, denkende und redende Anordnung von kosmischem Staub. Wir sind kosmischer Staub. Man könnte behaupten, dass wir rein biologisch gesehen zwar ein paar Mal wiedergeboren werden, denn wenn wir sterben, entsteht aus den Atomen unserer toten Körper neue Biomasse die durch metabolische Prozesse zum Bestandteil von Körpern von anderen Organismen wird. Doch spätestens dann, wenn die Sonne unseren Planeten verschlingt und explodiert oder anderweitig zerstört wird, kehren wir zu unserem Ursprungszustand als kosmischer Staub zurück, und dann werden aus uns vielleicht neue Sterne geformt. Und wenn uns niemand vermissen wird, was hat es dann für eine Bedeutung, wenn wir verschwinden?

Das mag nihilistisch klingen, die Perspektive eines einzigen, zeitlich begrenzten Lebens, die durch Wissenschaft immer weniger glaubwürdige Aussicht auf ein Lebens nach dem Tod, die Einsamkeit im Universum ohne einen schützenden und bewachenden Gott (weder theisitschen noch deistischen oder pantheistischen/panentheistischen), doch das soll es keinesfalls, im Gegenteil: Ist es nicht fast ein Wunder, dass sich aus diesem heißen Chaos, aus Milliarden von Partikeln nach Milliarden von Jahren, eine denkende, fühlende und schöpfende Einheit zusammengefunden hat? (Und nicht nur eine solche, sondern auch eine krabbelnde, kriechende, schwimmende oder fliegende Einheit). Erscheint ein kurzes und begrenztes Leben, nicht als eine viel wertvollere Gabe im Vergleich zu einer Aussicht auf eine Ewigkeit nach der anderen und noch einer und noch einer hinterher mit nichts anderem als sich selbst? Und ist das Konzept des ewigen Lebens und dieses ganze Gott-Ding nicht sowieso bloß die größenwahnsinnig gewordene, aber im Grunde ganz menschliche, Angst vor dem Tod? Das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit gibt dem Leben eine Bedeutung, es gibt ihm einen Zweck, es gibt ihm Dringlichkeit. Und in uns sollte es die Ambition wecken, es wenigstens zu leben, es heute und hier zu leben, bevor wir wieder in der ewigen und ungewissen Nichtexistenz verschwinden.

Und mit diesem Bewusstsein wäre es eine Verschwendung meines Lebens, meine Talente nicht zu nutzen, und mein Leben nicht auch dazu zu nutzen, mir Projekte, aber auch hedonistische Dinge vorzunehmen, die bloße Existenz zu reflektieren und in Kunst wiederzugeben. Und das Blog wiederum, das soll mich mit seinem Bestehen und seinem Design daran erinnern, alles zu malen und zu schreiben, was ich noch kann, bevor das ich, was ich bin, irgendwann zuerst in diverse andere ichs und dann in kosmischen Staub zerfällt.

P.S.: Für alle, die es interessiert: hier ist ein interaktives Tool, das ein wenig die Proportionen des Universums erklärt. (Das Laden kann etwas länger dauern)

Montag, 7. Mai 2012

Altes - Unchain My Heart!!!

Ich lade immer wieder mal Bilder von 2006 (Individualist, Windows, Venus Trap, Succubus, Poetry, Heart Disposal, System Doll) hoch, und das ist eines der letzten, die noch übrig sind. Damals hatte ich doch eine vergleichsweise kreative Zeit...


I still upload pictures from 2006 (Individualist, Windows, Venus Trap, Succubus, Poetry, Heart Disposal, System Doll) but this is one of the last remaining. I've been very creative back then.

Unchain My Heart!!!
Nein, der Namensgeber hiervon ist nicht nicht Joe Cocker, sondern die norwegische Black Metal Band Gorgoroth. Auch wenn das Bild der Musik von Gorgoroth natürlich nicht gerecht wird. Dazu ist es zu sauber und es mangelt an Ziegenköpfen und Killernieten.

Ich wollte einfach eine neue Technik ausprobieren (Das Zeichnen mit Fasermalern)

...warum hör ich eigentlich nicht mehr so viel Black Metal wie früher?

 
No, the name giver for this work is not Joe Cocker but the norwegian Black Metal band Gorgoroth. Though it doesn't do justice to Gorgoroth's music. It's too clean for that and it lacks goatheads and 7 cm killer studs.

I  just wanted to try out felt pens as a new drawing technique.


...why don't I actually listen to Black Metal as often as I used to anymore?

Dienstag, 1. Mai 2012

Altes - System Doll

Zeit für ein neues altes Bild (eigentlich sollte es noch ein April-Eintrag werden, damit es nicht allzujämmerlich aussieht, dass ich in den ersten vier Monaten des Jahres so wenig gepostet hab.)

Aber egal, dann poste ich es halt jetzt.

System Doll


Dieses Bild hatte einen langen Entstehungsprozess. Angefangen hab ich es bereits in 2006, als ich noch in Norddeutschland gewohnt hab. Beendet habe ich es dann erst 2010 und digitalisiert vor ein paar Minuten.

Ich weiß, da steht "System Puppet" und das ist ofensichtlich keine Marionette, sondern mehr eine Stoffpuppe, also eher "Doll" als "Puppet", aber irgendwie waren meine Kenntnisse der englischen Sprache vor sechs Jahren nicht so ausgefeilt wie heute.

Ich habe hier eher einen chaotischen und groben Stil verwendet, um einerseits die zornige Stimmung des Bildes zu unterstreichen, und um andererseits, das Zeichnen mit dem Kugelschreiber als legitime Technik in meinen Bildern zu etablieren. Ich liebe es, mit ganz normalen Kugelschreibern zu zeichnen (mehr als mit Finelinern zum Beispiel), aber diese Technik scheint in der Kunst doch eher ignoriert zu werden. (Zu preiswert?)

Wie auch immer, ich könnte mal wieder mit dem Kugelschreiber zeichnen. (In "Honking Antelope" habe ich ihn übrigens auch verwendet)

Noch eine Anmerkung zum Inhalt: Die Tatsache, dass auf dem Bauch der Puppe "you" steht, ist ein Bezug auf das Lied Figure Number Five von Soilwork, und zwar lässt sich "figure" bei Soilwork in der Bedeutung von "Stelle einer Zahl" übersetzen, die fünfte Stelle, also die unwichtigste, könnte man sagen. So wie diese Stelle keine große Bedeutung für die Zahl mehr hat, ist ein einzelner Mensch in einem Staat ebenfalls nicht von wirklicher Relevanz.

Mittwoch, 25. April 2012

Frigide Akademikerinnen, so ironisch, ich kotze ab.

So, jetzt aber mal ein anderes Thema. (Ich vermeide es normalerweise in dem Blog hier, über Politik zu reden, aber das ist ja ein genderrelavantes Thema, zu dem ich wiederum gern mal ein bisschen meinen Meerrettich dazu gebe).

Die Bundeskanzlerin hat also heute ein Machtwort gesprochen und uns bis Sommer 2013 eine Herdprämie versprochen.

Dabei heißt es, dass die Frauen ja nicht drauf verzichten müssen, ihre kleinen Kinder früh in die Kinderkrippen zu geben, aber dafür entlohnt werden sollen, wenn sie freiwillig darauf verzichten. Ist das nicht eine hinterlistige Strategie? Es erinnert mich ein wenig an die gesetzliche Lage zum Schwangerschaftsabbruch: Der ist in Deutschland theoretisch auch mit Freiheitsstrafe bedroht aber praktisch straffrei. Es droht in den allermeisten Fällen keine gesetzliche Strafe, wenn eine Frau eine Abtreibung vornehmen lässt, aber sie ist im bürgerlichen Strafgesetzbuch (§218ff.) sehr wohl eine Straftat. Ein Verbrechen. Und für Verbrechen soll man sich schämen...

Egal, zurück zur Herdprämie: Ich finde, hier wird ein ähnlicher moralischer Druck auf Frauen geschaffen wie bei der Abtreibung. Bei der Abtreibung wird etwas, was "falsch" ist, nicht bestraft, bei der Herdprämie wird etwas, was nicht richtig ist, "belohnt". Wenn man schon rechtlich nicht durchgreifen kann, und alle dazu zwingen kann, gefälligt zu gebären und die Kindchen dann auch noch drei Jahre lang zuhause zu erziehen, kann man sagen: "Aber, wenn du die Schwangerschaft nicht abbrichst, dann begehst du keine Straftat"; "Und wenn du es dem Staat und den Unternehmen in Fragen der Kinderbetreuung einfach machst, für die Kindererziehung auch noch einfach mal drei Jahre vom Arbeitsmarkt wegbleibst, dich in der Zeit für ihn unbrauchbar machst, damit eventuelle Karriereträume killst, weil du unbedingt Kinder haben wolltest, dann geben wir dir 150 € pro Monat!"

Mensch, jetzt hab ich mich aber für einen Moment vergessen. Aber mal ehrlich, die Herdprämie wird zurecht als rückständig kritisiert, es werden hier nämlich staatliche Gelder in ein Modell aus der Vergangenheit investiert anstatt für Frauen Möglichkeiten zu schaffen, Karriere und Familiengründungspläne besser zu vereinbaren. Manche Jobs erfordern keine großen Fachkenntnisse und können nach ein Paar Jahren Kinderbetreuung sicher wieder aufgenommen werden, aber eine gut ausgebildete Fachkraft könnte es sich nicht leisten, sich zu lange nur mit Babybrei aufzuhalten und zu viele Seminare und Softwareneuerungen und Konferenzen und Produktschulungen (und Rechtschreibreformen) zu verpassen. Jaja... die frigiden Akademikerinnen in Deutschland kriegen sowieso alle zu wenig Kinder und dann will man sie auch noch auf eine so kontraproduktive Weise mit der Herdprämie beleidigen. Ich kotze ab. Vor ironischem Lachen.

Es ist doch so: Glückliche Eltern sind bessere Eltern als unglückliche. Und ich denke, dass viele Frauen glücklich sind, wenn sie eine gute Ausbildung genießen können und einem Beruf nachgehen können, der ihre Talente fördert. Aber viele Frauen haben Angst davor, dass ihnen diese Möglichkeit genommen wird, wenn sie es wagen sollten, ein Kind zu kriegen. Dass sie in ihrem Berufsleben dann nie richtige Ziele erreichen, weil sie für ihr Baby vielleicht keine Betreuung finden und zuerst in der Herdprämienhölle dahindümpeln und dann aufgrund verpasster Zusatzqualifikationen nur noch einen - sorry für den Ausdruck - Scheißjob haben. Um ihnen diese Angst zu nehmen (und mehr von ihnen dazu zu bewegen, sich nun der - komischerweise vom Staat so begehrten -  Nachwuchsproduktion zu widmen), ist es doch gerade förderlich, ihnen aufzuzeigen, dass man sich familienpolitisch in eine Richtung bewegt, die ihnen im Falle einer Geburt den Karrieretod erspart. Ja, damit meine ich zum Beispiel die begrüßenswerte Forderung der Grünen und der Linken, mehr Kinderkrippenplätze zu schaffen. mehr Möglichkeiten, Karriere und Familienplanung zu verbinden, mehr Möglichkeiten, Eltern glücklicher zu machen. Da ist es doch geradezu absurd, sich mit dem Konzept der Herdprämie in die Gegenrichtung zu bewegen. Kurz gesagt: Wenn die frigiden Akademikerinnen jetzt noch weniger Lust auf gebären haben, ist die Angela aber selber schuld.

Und von der ganzen Biedermeier-Nostalgie der konservativen Parteien mal abgesehen: Was ist denn mit frühkindlicher Sozialisation? Ok, es gibt sicher sicher auch andere Mütter auf dem Spielplatz und deren Kinder sind dann die Sandkastenbuddys, aber was ist eigentlich mit faulen Müttern, die ein bisschen Extrageld abgreifen wollen und ihre Kinder vor dem Fernseher parken? (Jetzt ist nicht die Zeit für political correctnes, wir wissen alle, dass es solche gibt). Und was ist mit Müttern, die nicht sehr gut Deutsch sprechen? (Zugegeben, den Deutschunterricht, den kann auch der Fernseher übernehmen.), Aber trotzdem: Wäre eine frühkindliche Sozialisation in einem anderen Umfeld als dem Häuslichen in beiden Fällen nicht sogar ganz gut?  Und außerdem: Warum immer gleich den kommunistischen, religiös-traditionell-geprägte-Familienmodelle-zerstörenden Dämon in einer Kinderkrippe sehen? Warum nicht die Möglichkeit der Sozialisation darin sehen? Oder kriegen die Mütter ihre Babys wirklich soooo selten zu sehen?

Egal, wie auch immer, ich kann diese Fragen nicht beantworten. Ich wollte vielmehr gegen ein rückständiges Konzept lamentieren. Heute mal ohne aufwendige Metaphernkonzepte oder viele Sprachbilder oder sonstige Schnörkel. Ich muss sagen, ich fühle ich mich von der Herdprämie doch persönlich beleidigt, auch wenn sie mich wahrscheinlich nicht betreffen wird. Und ironischerweise sind genau solche Konzepte, wie die Herdprämie (die ja das Kinderkriegen attraktiver machen sollte) ein weiterer Grund dafür, dass sie mich wahrscheinlich nicht betreffen wird.

Und ironischerweise wird dieses Konzept auch noch von einer frigiden*, kinderlosen Akademikerin abgesegnet. Man, die Welt ist heute glatt so ironisch, ich kotze ab.




*ich weiß natürlich nichts über die Libido der Bundeskanzlerin (und will auch nichts darüber wissen), es hat hier nur ganz gut in das sprachliche Bild gepasst und ich hab den Ausdruck aus stillistischen Gründen verwendet.

Donnerstag, 22. März 2012

Neues - Strings

Hi, wisst ihr noch wer ich bin? Ich hab hier vor langer Zeit mal Bilder und Texte gepostet. Nun war ich leider ein paar Monate lang sehr damit beschäftigt, meine Semesterarbeit zu prokrastinieren und Placebo zu hören. Und mal wieder entstand auf diese Weise ein musikinspiriertes Bild:

Strings
Und die Musik dazu.

Samstag, 11. Februar 2012

11.02.2012

Ich habe seit Ewigkeiten nichts mehr gepostet, sorry, bald folgen wieder ein paar Werke.

In der Zwischenzeit demonstrieren Susanne und ich aber mit selbstgemalten Plakaten dagegen, dass diffuse und willkürliche Zensurentscheidungen im Internet alle unsere Freunde und uns daran hindern können, weiterhin Kätzchenvideos auf Youtube zu gucken.^^

Der Tag davor
Es freut mich auch immer wieder, dass die Presse auch dieses Werk von mir zu schätzen weiß.

P.S. Meme - Internetmeme eingeschlossen - sind übrigens Gedankeneinheiten und Verhaltensmuster, die sich innerhalb eines Kulturkreises verbreiten, indem sie von einzelnen Individuen übernommen/imitiert werden. Daher habe ich ein nicht durch Copyright geschütztes Internetmem benutzt, weil es genau die Idee der freien Verbreitung von Wissen und Ideen repräsentiert, die die ACTA-Kritiker durch ACTA gefährdet sehen.

P.S.S. Frierende, europäische Demonstranten, ich bin stolz auf euch!^^

Donnerstag, 19. Januar 2012

Die Verwandlung - zweiter Versuch

Ich habe die Tipps meines Kursleiters berücksichtigt und meinen Comic in der letzten Kursstunde etwas optimiert. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Die Verwandlung - Anfang

Die Verwandlung - Ende
Ich werde mit SIcherheit noch mehr Comics zeichnen.^^

Mittwoch, 18. Januar 2012

Portraits von echten Menschen - 1

Da ich nicht weiß, ob ich mir ein zweites Studium (der Kunst) leisten kann und will, versuche ich mir selbst durch verschiedene Aufgabenstellungen verschiede Aspekte des Zeichnens beizubringen.

Um also vielfältige Gesichtszüge zeichnen zu lernen, habe ich einige meiner Freunde als Versuchskaninchen für Portraits benutzt.  - An dieser Stelle also ein fettes "Dankeschön!" an die Modelle - Die Richtlinien dabei waren:

 dass die Portraits alle mit Pastellkreide gezeichnet werden,

 dass alle Personen von der selben Seite zu sehen sind,

dass die Erstellung eines Portraits nicht länger als 20 Minuten in Anspruch nimmt.

Herausgekommen ist Folgendes:

Anne


Susanne
Jakobus

Anja und Alex
Und die Schlussfolgerung daraus? Alle haben sich wiedererkannt und keiner hat mich für die zeichnerische Verunstaltung seiner Person verhauen. Portraits zu zeichnen war bislang eine sehr lehrreiche Erfahrung, und ich hoffe, dass bald weitere Portraits folgen werden. Außerdem kann ich jetzt behaupten, dass ich Freunde hab :-P

Donnerstag, 12. Januar 2012

Neues - Die Verwandlung

Hier ist mein erster Comic. Er besteht nur aus zwei Seiten, ist zu 100% handgezeichnet, und wahrscheinlich deswegen so unglaublich ineffizient.  Ich habe damit den ersten Absatz aus Kafkas "Verwandlung" - dem Lieblingswerk aller Gothics und Germanisten - illustriert, wie man sieht.
Die Verwandlung - Anfang.

Die Verwandlung - Ende.


Das Werk ist quasi das Endergebnis meines Comiczeichenkurses. Es ging auch hauptsächlich darum, die ersten Regeln des Layout, der Panel-Arten und der Textverteilung zu begreifen.

Ich bin noch nicht so fit mit Bildbearbeitungssoftware. In Zukunft aber werde ich umso effizienter und schneller bei der Kolorierung vorgehen, je länger und bedeutender ein Comic sein wird.... So und nun geh ich erstmal Photoshop irgendwo runterladen.^^